Hannah Arendt (1906 - 1975) bezeichnete sich selbst als „politische Theoretikerin“ und Historikerin. Während ihrer philosophischen Ausbildung war sie stark mit der Existenzphilosophie Martin Heideggers und Karl Jaspers befasst. Nach ihrer Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland lebte sie in den USA. Von dort aus nahm sie regen Anteil an den politischen und sozialen Geschehnissen ihrer Zeit. Sie vertrat standhaft unbequeme Ansichten zu zahlreichen Themen. Dabei bezog sie meist in klarer Weise Stellung gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Gewalt weltweit. Nach der Beobachtung des „Eichmann-Prozesses“ 1961 wies sie eindringlich auf die Gefahr hin, die durch jeden Menschen besteht, der die persönliche Verantwortlichkeit für sein Tun an scheinbar höhere Instanzen abgibt.